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Freundesbrief Oktober 2021

Liebe Freunde
…und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens (Hebräer 12,2)

„Look at me” (Schau mir in die Augen) ist eines der wichtigsten Befehle, den meine Therapiehündin Jade in ihrer Ausbildung lernte. Mit dem Blickkontakt lernte sie, in kritischen Situationen erst einmal mit mir eine Art Rücksprache zu halten. Mal war es ein aggressiver Hund, mal Baboons (Affen, die sich uns in einer Herde näherten) oder auch Stachelschweine. Schauen Hunde uns unaufgefordert an, ist das ein großer Vertrauensbeweis. Aber ist das nicht auch ein schönes Beispiel für unser Leben mit Gott?

Wenn wir immer wieder auf Jesus schauen, und in allem was uns bewegt „Rücksprache” mit ihm halten, wird ER uns in allen Lebenslagen, die Führung und Sicherheit geben, die wir brauchen.

Ich freue mich darüber, dass Jade ihre erste Prüfung als Therapiehündin bestanden hat und im Verein der „TOP Dogs-Therapiehunde Südafrikas” aufgenommen wurde. Sie wird jetzt mit mir 10 Einsätze in Kinderheimen, Schulen und Kinderkrankenhäusern machen, bevor sie nach einer letzten Prüfung ein Zertifikat als ausgebildete Therapiehündin bekommt.

Seit dem die 3. Coronawelle abgeklungen ist und sich wieder mehr als 50 Kinder versammeln dürfen, hörten in den Townships und Schulen Kapstadts wieder mehr Kinder biblische Geschichten und lernten Gott dadurch besser kennen.

Die Kinder beten so gerne und schütten ihr Herz vor ihm aus. Sie staunten nicht schlecht, als sie zum ersten Mal hörten, dass sie zu unserem himmlischen Vater „Papa” sagen können. Ein Kind sagte aus tiefstem Herzen: „Gott ist ein Papa, der nie schläft.”

Außerdem hörten die Kinder in unseren Straßengottesdiensten von den Erlebnissen Hudson Taylors, dem Gründer der China-Inland- Mission. Es war unglaublich still, als die Kinder hörten, wie Gott diesen Mann in Neu-Guinea vor Kannibalen beschützte, und nicht weniger spannend waren die Geschichten von Amy Camichael, die in Indien die Tempelkinder vor lebenslanger Prostitution rettete.

Anfang September lernten die Kinder, was der Segen Gottes bedeutet und am Ende der Stunde riefen unsere Kinder laut: „Wir sind gesegnet”, denn eine Gemeinde brachte ihnen riesige Bleche mit Pizza. Das war natürlich etwas ganz besonderes.

Ein Hilferuf erreichte mich aus Nyanga: „15 Hütten sind abgebrannt und viele von „deinen” Kinder haben alles verloren. Kannst du uns neue Schuluniformen, Kleidung und Essen besorgen?“ Dank eurer Spenden konnten wir diesen Menschen in Not helfen und großzügig das Lebensnotwendigste verteilen.

Mein Sohn Senzo hat sein Praktikum bei uns beendet (das Jahrespraktikum ging viel zu schnell vorbei und ich habe sehr gerne mit ihm zusammengearbeitet) und am 1.10. eine Ausbildung als Krankenpfleger begonnen.

Nach dem Haftantritt von Expräsident Jacob Zuma wurde Südafrika im Juli von Plünderungen und Protesten erschüttert, an denen sich ca. 3 Mill. Menschen beteiligten. Auch Pietermaritzburg war betroffen. Kylie rief mich schockiert und weinend an, als die Menschenmassen durch die Straßen zogen und alles zerstörten. Unsere Kinder in den Townships suchten Schutz in ihrem Haus. Wir sind Gott so dankbar dafür, dass unser Kindergarten nicht zerstört wurde.

Unser Kindergarten bietet den Kindern eine „kleine heile Welt” in den vielen emotionalen Stress- Situationen, denen sie täglich ausgesetzt sind. Kaylynn, unsere Erzieherin schreibt:

Im Kindergarten übten wir mit den Kindern, wie man sich unterhält. Die Kinder durften sich einen Partner suchen und eine Karte mit Thema aussuchen, wie z. B. Wetter, Spielzeug, was macht mich traurig und was glücklich, und dann sollten sie 5 Min. darüber reden. Ein Kind sagte: „Teacher, jetzt kann ich so viel reden wie ich will und du darfst nicht “ Shhhh” sagen.“

In unserem Projekt “Berufe” nannten die meisten Kinder den klassischen Traumberuf: Feuerwehrmann oder Polizist. Wir waren ganz überrascht als eine zarte Kinderstimme sagte, dass sie Designerin werden möchte. Neben Mal-und Basteltag ist der Backtag eindeutig der beliebteste. Die Kinder lieben es, süße Leckereien zu zaubern und diese dann ganz stolz mit nach Hause zu nehmen. Am 1. September war Frühlingsanfang und das wurde mit Spiel und Spaß und Eis gefeiert.

Nun möchte ich mit euch noch ein trauriges Erlebnis teilen: Als wir die Kinder morgens aus ihren Hütten abholten, fiel uns auf, das die sonst so fröhliche S. nicht einsteigen wollte. Ihre Mutter kam heraus und ich erkannte sie im ersten Moment nicht, weil ihr Gesicht so angeschwollen war. Während sie mit mir sprach, floss Blut aus Mund und Nase. S.Vater hatte sie so zugerichtet. Im Kindergarten erzählte S. mir, dass so etwas oft passiert und dass sie dann eigentlich immer aus dem Haus läuft. Aber an diesem Tag sah sie alles mit an. Das alles hat mir so leid getan. Wir können die Kinder nicht für immer aus diesen Lebensituationen nehmen, aber ich kann sie trösten, ihnen die Liebe und Aufmerksamkeit geben, die sie verdienen, und mit unseren Angeboten alles tun, damit diese Kinder den größten Teil des Tag unbeschwert und angstfrei verbringen. Bitte betet für dieses kleine Mädchen.

Soweit Kaylynnes Bericht.

Im September erhielten wir die Nachricht von dem Vermieter, dass unser Kindergarten verkauft werden soll. Wir haben noch kein anderes geeignetes Mietobjekt gefunden und wir können zur Zeit noch kein Haus kaufen oder bauen. Bitte betet für diese Angelegenheit.

Wir alle danken Euch für Eure Hilfe und Unterstützung und wünschen Euch von Herzen Gottes Segen seine Kraft, Glauben und Zuversicht an jedem neuen Tag.

Euer Bambelelateam

Eine Nachricht vom Verein: dieses Jahr wird Martina zu Weihnachten wieder nicht kommen können – wir hoffen auf 2022 !! Neuigkeiten dazu gibt es bei www.bambelela.de oder auf Facebook Bambelela ku Jesu.

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