Liebe Freunde,
Im Mai gibt es hier an den Küsten ein Naturphänomen zu bewundern: Riesige Sardinenschwärme ziehen zum warmen Agulhasstrom (Meeresströmung an der Ostküste) und haben viele hungrige Verfolger: Vögel, Haie, Seehunde usw. Die Fische verteidigen sich gegen die Feinde, indem sie so dicht zusammen schwimmen, dass sie undurchdringlich wirken und so die Angreifer abwehren. In den letzten Monaten fühlten wir uns auch manchmal „verfolgt”. Da half nur eines: Zusammenrücken, gute Zusammenarbeit im Team und mit dem Zweig in Pietermaritzburg, enger Austausch mit dem Vorstand in Deutschland und viele Treffen und Beratungsgespräche mit Rechtsanwälten und Notaren.
Ja, es war wirklich viel los hier: Unser engagierter Mitarbeiter Lulama verließ Ende Februar unser Team Kapstadt, weil er als Gemeindeleiter in Philippi angestellt wurde. Seine Frau Nzali betreut weiter unsere Spielgruppe in Pagamani. Mein südafrikanisches Führungszeugnis verschwand 2x beim SAPS (South African Policeservice). In der letzten Woche erhielt ich es endlich (einen Tag vor Ablauf aller anderen Dokumente z.B. des deutschen Gesundheitszeugnisses) und konnte den Antrag auf meine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung einreichen.
Octavia, unsere Erzieherin in Pietermaritzburg darf nach den Ende 2015 verschärften neuen Bestimmungen keinen Kindergarten leiten. Wir müssen eine Sozialpädagogin einstellen. Kylie führt gerade Bewerbungsgespräche. Da wir Vorschularbeit mit den Kindern machen, müssen wir uns als Vorschule neu registrieren lassen. Das Senzo-Daycarecentre wird jetzt in Senzo-Preprimaryschool umbenannt. Eine Behörde schaute etwas genauer in unsere Aktivitäten, warnte uns und machte die umgehende Registrierung unseres Vereins in Südafrika sehr dringend. Alle Mitarbeiter haben jetzt Arbeitsverträge und sind arbeitslosenversichert.
Ihr seht: in Südafrika werden die Zügel kräftig angezogen.
In diesem Prozess mussten wir uns durch viele Dokumente arbeiten, aber wir hatten guten juristischen Beistand und mein Besuch in Pietermaritzburg wurde notwendig. Es war so gut, alle Mitarbeiter dort wiederzusehen. Mthobisi überlebte nur knapp einen brutalen Überfall im November, Octavias 3 Geschwister verstarben im letzten Jahr und sie hat sich der 8 Neffen und Nichten angenommen. Thabani, der neue Mitarbeiter, liebt den Dienst und bereichert das Team mit seiner besonnenen humorvollen Art. Unter Kylies Leitung ist das Team in guten Händen.
Kylie schreibt: Die Kinder haben sich so gefreut, uns nach der Sommerpause wiederzusehen. In Thembalihle kommen immer mehr Kinder, mittlerweile sind es um die 300. Ein kleines Mädchen zeigte uns ihre blauen Flecken im Gesicht und an Armen und Beinen. Sie erzählte uns, dass sie von ihrer Schwester zusammengeschlagen wurde. Unser Herz zerbrach beim Anblick dieses Kindes. Einmal im Monat unterstützen wir eine Familie in Not, momentan ist es die Familie Habana. Sie besuchen neuerdings den Gottesdienst in unserer Gemeinde und seitdem hat sich ihr Gesundheitszustand enorm verbessert. Preist den Herrn! Unsere Jugendveranstaltung ist immer montags von 18-19 Uhr und wird von 30 Teenagern besucht. Letztes Mal erzählten die Jugendlichen sehr bewegend, wie Gott ihr Leben verändert hat, seitdem sie mit Jesus Christus leben. Er beschützte sie vor Gewaltausbrüchen in der Familie und sie wurden versorgt. Die Kinder sprachen auch über Ängste und Sorgen und nannten viele Gebetsanliegen.
Martina schreibt weiter:
Die gute Nachricht ist, dass wieder Hunderte von Kindern von der Kreuzigung und Auferstehung Jesu hörten. Die Leiterin des muslimischen Kindergartens in Kapstadt, die uns wohlgesonnen ist, rief alle Kinder und Mitarbeiter zu unserem Ostergottesdienst zusammen. Ein 6-Jähriger sagte am Ende des Ostergottesdienstes aus tiefster Seele: „Aunti (Tante) Martina, wenn das so ist, dann brauchen wir doch keinen Osterhasen”.
Liebe Freunde, wir wurden noch nicht “verschlungen” von allen gerichtlichen Anforderungen. Es geht immer vorwärts und es gibt noch viel zu tun. Danke für Eure Gebete und finanzielle Unterstützung. Bitte betet ganz besonders für neue Mitarbeiter: eine Sozialpädagogin für unseren Kindergarten und einen Mitarbeiter für Kapstadt, der Lulama ersetzt.
Gottes Segen wünscht Euch das Bambelelateam.
Vom Verein in Deutschland:
ganz kurz, nachdem Martina diesen Brief abgeschickt hatte, kam eine neue schlechte Nachricht: das Auto in Pietermaritzburg gab seinen Geist auf….
Nun muss ein neues angeschafft werden, die Reparatur lohnt nicht mehr.
Neben den vielen Kosten für Rechtsanwaltsberatungen, Neugründung des Vereins „Bambelela Südafrika“, Gehalt für eine neue Kindergartenleiterin in Pietermaritzburg reißt das ein neues großes Loch in unser Finanzpolster.
Bitte betet für die vielen Anliegen, und vielleicht, wenn es möglich ist, unterstützt uns mit einer Extra Spende oder der Erhöhung des Dauerauftrags.
Vielen Dank für alles, was Ihr für Bambelela tut!