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Zwischenbericht Mai 2015

von Martina aus Südafrika (Mai 15)

Wie ihr ja wisst, mache ich in den Townships vormittags Kinderstunden mit den Vorschulkindern. Es ist so beeindruckend, zu sehen, wie ernst Gott die Kinder nimmt. Es werden immer mehr, mittlerweile habe ich 20 3-5-Jährige in einem kidsclub. Sie kommen immer gerade dann um die Ecke, wenn wir kommen, sie haben keine Uhr und niemand schickt sie, denn sie sind auf der Straße sich selber überlassen. Die Verkündigung unter den Kleinsten empfinde ich enorm herausfordernd.
Unsere Einrichtung Pagamani in Phillipi (ein Township) hat einen neuen Anstrich vom “Katastrophenschutz” gesponsert bekommen und sieht edel aus. Der Creche (=Hort) hat mittlerweile 20 Vorschulkinder. Lulamas Frau und ihre Mitarbeiter machen einen guten Job und sind treue und zuverlässige Mitarbeiter. Nomvuyo, unsere Lehrerin, investiert sehr viel in Hausaufgabenhilfe und macht sich viele Gedanken, wie sie die Kinder fördern kann. Wir bekamen ein gutes Feedback von den Eltern, dass die Kinder besonders in Mathe und Englisch aufgeholt haben.
Capricorn (ein anderes Township) ist unser Sorgenkind. Ca 150 Kinder kommen mittlerweise regelmäßig und wir müssen sehr aufpassen und hart durchgreifen, denn die Kinder schlagen sich mit so einer emormen Brutalität. Viele kommen berauscht durch Marihuana, welches ja nochmal die Gefühlskaelte verstärkt.

Info vom Verein:
Für Pietermaritzburg bitten wir um Gebet: der Leiter ist krank, aber die Arbeit läuft in reduziertem Zustand durch den tollen Einsatz der Mitarbeiter weiter.

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Freundesbrief Februar 2015

Liebe Freunde,
Das Bambelelateam wünscht all unseren Freunden etwas verspätet, aber von Herzen ein gesegnetes Jahr 2015. Mein Pflegesohn Senzo und ich freuten uns so sehr auf den Besuch in Deutschland. Mit der Familie Weihnachten zu feiern, Freunde zu besuchen und euch zu erzählen, wie Gott in diesem Jahr gewirkt hat, ist jedes Jahr etwas ganz besonderes für uns. Leider war die Zusage der Behörden, mein Visum zu bestätigen, ein” leeres Versprechen”, denn es kam nicht rechtzeitig zum Reiseantritt. Seit einigen Monaten sagt ein Gesetz, dass man nicht mehr ohne Visum nach Südafrika einreisen darf, sondern vom Heimatland einen Antrag stellen muss. Das war natürlich alles viel zu riskant und so musste ich die Reise absagen. Bitte entschuldigt alle dadurch entstandenen Unannehmlichkeiten.

Es war ein gutes Jahr 2014. Nur Gott allen weiß, wie viele Kinder durch unsere Kinder-andachten auf den Straßen und Plätzen in den Townships zum Glauben gekommen sind. Dank Eurer Unterstützung haben 1800 Kinder regelmäßig eine warme Mahlzeit bekommen und es war großartig, dass wir im Dezember 1000 arme Kinder beschenken konnten. Die Kinderaugen leuchteten, als sie stolz ihren Ball in den Händen hielten und einen Schokoladenweihnachtsmann aus ihrer Tüte zogen.
In Pietermaritzburg konnte außerdem eine Weihnachtsfeier mit den Eltern stattfinden und in einem festlichen Rahmen ein erfolgreiches Jahr der Vorschulerziehung abgeschlossen werden.
… und es soll noch ein besseres Jahr 2015 werden, denn Südafrikas Kinder brauchen unsere Hilfe.

“Südafrikas Zukunft ist bedroht” Dieser Artikel war im Januar in den Tageszeitungen zu lesen.
Von 18,5 Millionen Kindern sind 20 % Waisen, 20 % wachsen nicht bei ihren Eltern auf und 60% leben in Armut d.h. Millionen Kinder wachsen ohne ausgewogene, gesunde Ernährung auf, ohne medizinische Grundversorgung, häusliche Fürsorge und vor allem ohne Bildung . 2014 wurden 45000 Fälle von sexuellem Missbrauch an Kindern gemeldet (62 Fälle täglich), alle 4 Stunden verschwindet ein Kind.
”Zeigst du uns wieder den Himmel?” fragte mich ein kleines Mädchen im Township und wollte wissen, ob wir in diesem Jahr wieder “Huggy Bear” Straßengottesdienste machen und biblische Geschichten erzählen. Unser Bambelelateam möchte noch mehr Kinder in diesem Jahr erreichen.

Seit Januar besucht unser sechsköpfiges Team in Pietermaritzburg die Kinder im Kranken-haus 2x wöchentlich. In 3 Townships finden Straßengottesdienste statt. Im März ist eine Zelt-evangelisation im Township Woodlands geplant, eine Gegend, die durch Bandenkriminalität gezeichnet ist. In unserem Kindergarten werden immer noch 20 HIV infizierte Kinder betreut.
In Kapstadt haben Straßengottesdienste in einem 3. Township, in Gugulethu begonnen. Im Township Westlake finden neuerdings vormittags christliche „Kidsclubs” für Vorschulkinder statt.
Die 3-5-jährigen lieben die biblischen Geschichten und ein echter Höhepunkt ist das anschließende Bastelangebot. Die meisten Kinder „bastelten” zum ersten Mal in ihrem Leben.
Ganz besonders freue ich mich, dass die Räume unserer sozialpädagogischen Einrichtung Pagamani im Township Phillippi das Leben von Jung und Alt bereichern. Seit Januar findet dort eine Krabbelgruppe statt, die von der Frau unseres Mitarbeiters Lulama Mamre betreut wird. Seit November letzten Jahres wird von uns monatlich eine Mutter-Kind-Gruppe veranstaltet, zu welchen wir Referenten aus Schulen und Gesundheitswesen einladen. Viele Mütter hören zum ersten Mal, dass man Kinder nicht alleine lassen soll, beaufsichtigen muss, wenn heißes Wasser im Raum ist oder dass es Hüftschäden gibt, wenn die Kinder ständig auf dem Rücken herumgetragen werden. Unsere Jugendclubs werden so zahlreich besucht, dass wir neue Mitarbeiter schulen müssen, die eigenständig Gruppen leiten können.
Dank eurer Gebete haben wir hier offene Türen.
Bitte betet für uns, dass wir für die Kinder weiterhin gute Seelsorger, Vorbilder, Freunde und Mütter/Väter sind.
Gottes Segen wünschen euch Martina und Senzo.

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Freundesbrief Oktober 2014

22.10.2014

Liebe Freunde,

ich hoffe, dass es euch allen gut geht. Der Frühling hat hier in Südafrika auch endlich die nasskalten Tage vertrieben. Für uns ist es normal, unsere „Kleinsten” bei kaltem Wetter „einzupacken”. In den Townships tragen die Kinder einen Pyjama unter ihrem Jogginganzug. Das ist alles und sie frieren. Auf unserem Besuchsdienst „Von Hütte zu Hütte” sahen wir in den letzten Monaten viele Kinder, die eine am Stock befestigte Konservendose mit offenen Feuer um sich herumschleuderten, um sich zu wärmen. Vielen fehlte warme Kleidung und eine Decke. Dank Eurer Spenden konnten wir für 400 Kinder Decken und warme Kleidung kaufen. Eure Spenden machten es auch wieder möglich, eine warme Mahlzeit verteilen zu können, die bei dem kalten Wetter noch viel bedeutsamer zu sein schien.

Es war sehr bewegend zu sehen, wie die Kinder die Mahlzeit vor lauter Hunger fast in sich hineinschütteten und jede Minute ausgenutzt wurde, ihre Gesichter, Hände und Bäuche mit den warmen Bechern aufzuwärmen. Danke für alles! Jeder Cent trägt dazu bei, dass wir diese Arbeit hier machen und uns um die vergessenen Kinder kümmern können.

Nun möchte ich euch aber auch noch am aktuellen Geschehen in unseren beiden Zweigen in Pietermaritzburg und Kapstadt beteiligen. In Kapstadt mussten wir unsere Eröffnungsfeier der Pagamani-Tagesstätte absagen. Wir wurden von einer Behörde gewarnt, diese Veranstaltung durchzuführen. Da wir in Phillippi inzwischen bekannt sind, sagte man uns, dass wir anstatt mit 200 wohl mit 1000 Menschen rechnen müssten, welche mindestens eine große Mahlzeit mit Getränken, sowie Tee und Gebäck erwarten. Und „wehe”, wenn nicht genug da ist… Wir nahmen diese Warnung ernst, um uns und andere nicht unnötig in Gefahr zu bringen.

Erinnert ihr euch? Unsere Tagesstätte” Pagamani” im Township Phillippi soll eine sozialpädagogische Einrichtung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene sein, eine persönlichkeitsstärkende Förderung unter einem Dach. Es gibt viele Möglichkeiten, mit denen Einzelpersonen oder auch Gruppen diese Arbeit von Bambelela dort unterstützen können. Im Juni haben wir ein mobiles Ärzteteam der „Desmond Tutu-Stiftung” nach Pagamani eingeladen, um Kinder zu untersuchen, zu behandeln und zu impfen. Für diese Aktion waren die Bewohner Phillippis besonders dankbar, denn die staatlichen Gesundheitszentren sind restlos überlaufen und die Wartezeiten lang. Deswegen bleiben viele Mütter zu Hause und den Kindern fehlt es an medizinischer Grundversorgung. Außerdem fanden vormittags Praxisworkshops für Mütter in Gartenplanung und Matten knüpfen statt.

In den letzten Monaten ging die Schlagzeile „Tödliches Ritual in den Bergen” durch die Presse. Die traditionelle Beschneidung ist so alt wie das Volk der Xhosa in Südafrika. Es markiert den Übergang vom Jungen zum Mann. Einen Monat verbringen die Jungen im Alter von 16-18 Jahren im Winter in den Bergen. Sie müssen fasten. Nach einer Woche Einsamkeit taucht der „Beschneider” auf, trennt die Vorhaut ab und behandelt die Wunde mit Kräutern und Verbänden aus Tierfell. Dieses Ritual, oft von medizinischen Laien durchgeführt, hat in diesem Jahr viele Jungen das Leben gekostet oder sie wurden durch den Verlust der Geschlechtsteile zu Krüppeln. Schon 12-13-Jährige werden beschnitten. Aus diesem Grund fand in Pagamani ein von dem Gesundheitsamt durchgeführter Workshop zu Thema „Beschneidung” statt. 30 Väter nahmen daran teil und ließen sich eindringlich warnen.

Eine junge, zurzeit arbeitslose Frau aus meiner Hillsong-Gemeinde führt in den Pagamani-Räumen jeden Tag traditionelles Tanzen für Kinder und Jugendliche durch. Eine Lehrerin aus der Schule meines Pflegesohnes bietet montags und freitags Hausaufgabenhilfe an, die von 15 Kindern angenommen wird. Ich freue mich über das Entstehen dieser Tagestätte mitten im Slum. Für die Kinder ist es ein Treffpunkt. Sie sind sicher und nicht mehr den Gefahren der Straße ausgesetzt.

In unseren Straßengottesdiensten in Capricorn und Phillippi hörten die Kinder in den letzten Wochen aus dem Leben Josephs, der viele schlimme Dinge erlebte, jedoch mit Gottes Hilfe nicht aufgab. Die Kinder lieben diese Geschichten. Diejenigen, die nicht kommen konnten, ließen sich die Geschichte von Lulama, unserem Mitarbeiter in Phillippi, nacherzählen. Die gläubigen Kinder wurden ermutigt, so wie Josef Versuchungen im Alltag zu widerstehen und sich zu Gott zu halten. In Capricorn beschlossen einige Kinder, keine Drogen mehr zu verkaufen und mit Prostitution aufzuhören. Eines meiner „Sorgenkinder” beschloss aus seiner Bande auszusteigen und meinte, Gott könnte ihn vor den anderen Bandenmitgliedern so beschützen, wie er Josef im Gefängnis beschützte.

Die Mitarbeiter in Pietermaritzburg freuen sich über eine große Anzahl von Kindern in den in vier Townships durchgeführten Straßengottesdiensten und darüber, dass die Jugendlichen wieder zum Gottesdienst kommen. Das Team in Pietermaritzburg braucht aber auch gerade ganz besonders unsere Fürbitte. Nach einer Landverteilung brach ein gewaltsamer Konflikt zwischen Zulus und Coulereds (Mischlingen) aus. Beim Abholen unserer Kinder in den Kindergarten wurde unser VW Bus mit Steinen beworfen und stark beschädigt. Gott sei Dank wurde niemand verletzt. Für unsere Mitarbeiter ist es momentan gefährlich , in die Townships zu gehen, aber sie wollen nicht im Büro bleiben, sondern sagten mir am Montag: „Marti, wir gehen unter dem ‚Schirm des Höchsten‘. Don‘t worry!“

Auch dieses Jahr möchten wir mit den Kindern wieder die Geburt unseres Herrn Jesus Christus feiern. Die Kinder in den Slums erwarten kein Weihnachtsgeschenk. Viele sind froh, wenn es Weihnachten überhaupt eine gute Mahlzeit mit Fleisch gibt. Wir möchten 1500 Kindern ein Weihnachtsgeschenk machen und zwar eine kleine Tüte mit einem Spielzeug, einer Zahnbürste, einem Stift und Süßigkeiten. Wer kann uns helfen, diese Extrasumme für Weihnachtsgeschenke aufzubringen?

Vom 12.12.14 – 14.1.15 bin ich wieder in Deutschland, um in Kirchen und Gemeinden von meiner Arbeit zu berichten. Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Euch.

Gottes Segen wünscht euch von ganzem Herzen

Martina Thiemann und euer Bambelelateam aus Südafrika

 

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Freundesbrief Mai 2014

Mai 2014

Liebe Freunde,

viele herzliche Grüße aus dem spätsommerlichen, aber noch recht heißen Südafrika sendet euch das Bambelela-Team.

Vernon Grantham, Octavia und ich sind uns einig, dass wir seit dem Bestehen unserer Arbeit den bis jetzt besten Start in ein neues Jahr hatten. Danke für jede finanzielle Unterstützung. Eure Spenden ermöglichten es uns, allen Mitarbeitern ein Weihnachtsgeld zu zahlen. In Pietermaritzburg konnte das Jahr sogar mit dem Kauf eines neuen Autos beginnen. Nun ist endlich Schluss mit hohen Reparaturkosten und nervenaufreibenden und riskanten Pannen in der “Wildnis”.

In unserem Kindergarten sind in diesem Jahr 18 Kinder, 4 Kinder sind HIV positiv, die anderen haben schwererkrankte Eltern zu Hause. Octavia freut sich über die Lernbereitschaft der Kinder und kooperative Eltern. Sie er-zählte, dass die Eltern vor allem ihre Warnungen und ihren pädagogischen Rat ernst nehmen, was die Gewalt und die Vernachlässigung der Kinder betrifft.

Im Township Phillippi in Kapstadt konnten wir endlich mit dem Bau unserer Pagamani-Kindertagestätte beginnen. Für uns Mitarbeiter hier war es eine echte Herausforderung und „zeitaufwendig”, denn wir mussten immer anwesend sein, vor allem beim Anliefern der Ware. Wir mussten auch dort sein, damit „gearbeitet” wird, denn sonst wären die Löhne ins Unermessliche gestiegen. Das angelieferte Material musste immer bis zum Abend verarbeitet werden, sonst wäre es bis zum nächsten Morgen verschwunden. Ich glaube, das Aufregendste war, als der Sand angeliefert wurde. Der Fahrer wollte nicht ins Township hineinfahren und kippte den Sand einfach vor die Einfahrt. Lulama, einer meiner Mitarbeiter, mietete 20 Schubkarren und fleißige Helfer beförderten den Sand schnell dorthin, wo er hin sollte, bevor sich andere am Sand „bedienen“ konnten. Die Kinder freuen sich auf die Eröffnung Ende Mai.

Immer wieder erledigen wir auch die Aufgaben einer Sozialarbeiterin. Auf unserem Besuchsdienst traf ich vor einigen Wochen eine völlig verzweifelte Mutter an, die auf dem Boden ihrer Hütte, zwischen unzähligen leeren Tüten und Dosen saß. Sie hatte eine aufgeschlagene Bibel auf dem Schoß und betete für Lebensmittel. Ihr Mann hatte sie und ihre schwer körperbehinderte Tochter verlassen und kassierte noch zusätzlich das Pflegegeld vom Staat. Wir meldeten diese Sache beim Sozialamt und kümmern uns gerade um einen Schulplatz für die 12-jährige Tochter, die bisher noch keine Schule besuchte.

Liebe Freunde, nur weil ihr spendet, waren wir in der Lage, die Schränke dieser Frau wieder mit Lebensmitteln zu füllen. Danke für alles.

Der Winter kommt. Viele Kinder haben nicht genug warme Kleidung. Wir möchten gerne helfen und 1000 Kindern in Pietermaritzburg und Kapstadt wenigstens eine Decke schenken, in welcher sie sich Tag und Nacht eindrehen können. Eine Decke kostet uns etwa 8 Euro. Wer dafür extra spenden möchte, dem sei herzlichst im Voraus gedankt!

Liebe Freunde, bis zum nächsten Brief verabschiede ich mich mit dem Segenswunsch des Paulus: “Er aber, der Herr des Friedens, gebe euch den Frieden allezeit und auf alle Weise. Der Herr sei mit euch allen.”

Eure Martina mit Senzo

 

 

 

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Freundesbrief Dezember 2013

Dezember 2013

Liebe Freunde und Beter,

Herzliche Grüße aus Südafrika sendet euch das Bambelelateam. Heute möchten unsere Mitarbeiter einmal ganz besonders ihre Dankbarkeit und Anerkennung ausdrücken:

Joyce Mtshali schreibt: Danke für eure liebevolle Unterstützung. Eure Liebe geht meilenweit und hilft den Hilflosen. Seitdem wir die Straßengottesdienste anbieten, fällt mir die positive Veränderung in den Kindern auf. Der Herr vermehrt ihre Lebensfreude und das bleibt selbst den Erwachsenen nicht verborgen.

Mthobisi Ndlovu schreibt: Danke für eure treue Unterstützung. Möge Gott euch alle reichlich segnen und euch in allem, was ihr tut, Gelingen schenken.

Octavia Mtshali (die Erzieherin im Hort) schreibt: Dieses Jahr war wirklich ein gutes Jahr, vor allem, weil die Eltern ihre Verantwortung ernst genommen haben und mit uns arbeiteten. Ich bin stolz darauf, im Januar wieder zehn Kinder gut vorbereitet zur Schule schicken zu können und ich danke Gott dafür, dass in diesen Jahren noch keines unserer HIV positiven Kinder gestorben ist. Danke für eure Liebe zu unseren kranken Kindern im Kindergarten.

Vernon Grantham (der Leiter in Pietermaritzburg) schreibt: Ihr lieben Freunde, eure Unterstützung macht es möglich, dass wir vielen Kindern Trost, Liebe und Hoffnung geben können. Danke! Möge das Jahr 2014 das Beste werden, das ihr jemals hattet.

Flomina Mlongo (die Köchin in Pietermaritzburg) schreibt: Ich habe es noch nie bereut, mit Bambelela zu arbeiten und ich liebe die Kinder und mein Team über alles. Ich gebe jeden Tag mein Bestes, damit den Kindern das Essen “fingerlicking” (übersetzt „zum Fingerschlecken“) gut schmeckt. Danke dafür, dass ihr die “Suppenküche” möglich macht.

Marlene Lingani (in Kapstadt) schreibt: Es ist so gut, dass hier in den Townships in Kapstadt eine Arbeit begonnen hat. In Capricorn und Phillippi ist die Anzahl der Verbrechen enorm hoch. Der Glaube hilft den Kindern, ihr schweres Leben zu meistern.

Martina Thiemann selber schreibt: Danke für alles. Viele Kinder sind in diesem Jahr zum Glauben gekommen und sie erleben täglich ihre kleinen und großen Wunder mit Gott. Als wir die Kinder fragten, was Gott für sie in diesem Jahr getan hat, antworteten sie: ”Mama und Papa haben das Dach repariert und ich werde im Bett nicht mehr nass.“ Ein Junge sagte:”.In diesem Jahr wurden mir nicht die Schuhe auf dem Schulweg gestohlen” Ein anderer sagte: ”Ich habe keine epileptischen Anfälle mehr.”

Danke dafür, dass ihr gebt, damit wir weitergeben können.
In diesem Jahr besuche ich wieder Kirchen und Gemeinden, um Einblicke in unsere Arbeit zu geben. Ich würde mich freuen, wenn es ein Wiedersehen bei den Vorträgen im Dezember und Januar gibt.

Eine gesegnete Vorweihnachtszeit wünscht euch Martina.

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Freundesbrief August 2012

August 2012

Liebe Freunde,

„Die Nummer 1 in meinem Leben seid ihr jetzt und nicht meine Familie.“ Ein größeres Kompliment hätte uns dieses Mädchen aus unserer Kinderstunde in Phillippi nicht machen können. “Danke dafür, dass du uns besuchst“, flüsterte mir ein kleiner Junge zu und umarmte mich zaghaft. Sein blaues Auge und offene Wunden am Kopf erzählen uns seine Geschichte von Gewalttätigkeit im Elternhaus.

So wie das biblische Phillippi die bedeutendste Stadt Mazedoniens war, konzentrieren sich momentan auch in Kapstadt alle unsere Einsätze unter Kindern und Jugendlichen auf das Township Philippi mit seinen ca. 150.000 Einwohnern. Und so wie die Juden damals in Philippi keine eigene Synagoge, sondern nur einen Gebetsplatz besaßen, ist die Kirche, unser Treffpunkt in Philippi, auch nur eine verfallene Wellblechhütte. Aber zur Ehre Gottes kann ich sagen: So wie die Gemeinde im biblischen Philippi von einem starken geistlichen Lebensstrom erfasst wurde, sind auch unsere Kinderstunden lebendig. In den letzten Monaten haben ca. 60 Kinder Jesus Christus in ihr Leben aufgenommen. Ich habe es selten erlebt, dass die Kinder schon still und erwartungsvoll auf der Matte sitzen, wenn wir ankommen. Sie wollen sogar auf die Spiele verzichten, um mehr Geschichten aus der Bibel hören zu können. Sie beten zu Hause und auf der Straße gegen die Ermordung von Babies, denn in den letzten Wochen wurden in Philippi erschreckend viele Babies erstickt und ertränkt aufgefunden. Außerdem haben sie mit unserem ehrenamtlichen Mitarbeiter Lulama ein Drama, welches dieses Problem aufgreift, eingeübt und führen es jeden Tag auf den Straßen auf.

Wir bekamen die Rückmeldung, dass die Kinder unseren Herrn in ihren Familien bezeugen und ihre kleinen persönlichen Wunder erleben. Sie lieben den Lobpreis (besonders a gekko u fana u Jesu – keiner ist so wie Jesus). Mit eurer Hilfe konnte ich diese Arbeit hier beginnen und seit Juni können wir sogar einmal wöchentlich eine warme Mahlzeit austeilen. Danke für eure Unterstützung! Nach einem Einsatz im Kinderheim Garden wurden Senzo und ich so sehr von dem tragischen Schicksal eines Jungen berührt, dass wir beschlossen, diesen Jungen an den Wochenenden und in den Ferien zu uns einzuladen.

Therapiehund Benny wird trainiert, mit „anderen“ zurechtzukommen. Seitdem er von einem Pittbull auf offener Straße angefallen und gebissen wurde, hasst er andere Hunde.

Leider musste ich meiner neuen Mitarbeiterin Baliswa Jambo kündigen, weil sie in ihrem Haus eine Gaststätte eröffnet hat und eine weitere Zusammenarbeit unsere Arbeit unglaubwürdig gemacht hätte (unter der schwarzen Bevölkerung trinken Christen keinen Alkohol). Baliswas Nachfolgerin heißt Noluvo und ich arbeite sehr gerne mit ihr. Und nun habe ich noch ein besonderes Anliegen: Bitte denkt in den nächsten Wochen ganz besonders an geplante Einsätze in einem Heim für körperbehinderte Kinder in Guguletu.

Gottes Segen wünscht euch das Team Kapstadt mit Noluvo, Lulama, Senzo und Martina.

*

Liebe Freunde und Unterstützer von Bambelela ku Jesu!

Martina hat mich gebeten, eine Ergänzung zu ihrem Bericht zu schreiben, da wir gerade Südafrika und bei der Gelegenheit auch „Bambelela“ besucht haben. Wir, d.h. mein Mann, unsere 3 Söhne und ich, waren im Juli auch einige Tage in Pietermaritzburg. Es war eine Freude, das Team dort zu sehen: Vernon als Leiter, der viel Fröhlichkeit ausstrahlt und dem seine Tätigkeit sichtlich Freude macht. Er hat eine große Gabe, Menschen zu begeistern und Kinder mitzuziehen.

Dann Octavia, die Leiterin des Kinderhortes, die mit großer Sorgfalt auf alle Kinder eingeht und speziell in den Vormittagsstunden, wenn vorschulischer Unterricht ist, jedes Kind entsprechend seinen Fähigkeiten fordert und fördert. Außerdem ist sie eine gute Darstellerin und Vorleserin, wenn sie den kleinen Kindern im Hort oder den Größeren im Nachmittagsprogramm im Slum biblische Geschichten vorträgt. Sie achtet auch sehr auf Disziplin und dass alle Kinder zu ihrem Recht kommen.

Joyce, die seit ca. 2 Jahren dabei ist, ist Octavias Cousine. Sie setzt sich im Hort und auch im Nachmittagsprogramm ein. Ihre in Zulu vorgetragene Geschichte, die wir zwar nicht verstanden haben, war so lebendig, dass alle Kinder lebhaft mitfieberten.

Das Nachmittagsprogramm in Imbali wurde von ca. 60 Kindern besucht, die trotz der Winterkälte manchmal nur im T-Shirt, andere die nur mit Sandalen oder barfuß kamen. Winter bedeutet in Südafrika: tagsüber bis ca. 20 Grad, wenn es abends um 19 Uhr dunkel wird, fällt das Thermometer rapide auf ca. 2-5 Grad. Alle Kinder freuten sich am Ende des Programms auf eine warme Mahlzeit aus Reis und einer Fleisch-Gemüse-Soße.

Die gute Seele des Kinderhortes ist Flomina, die 54 jährige Köchin. Sie wird von den Kindern „Gogo“ genannt, was so viel heißt wie Großmutter. Sie sagte zu mir: You know, a gogo is more than a mother. Und dann umschloss sie symbolisch mit einem weiten Bogen ihrer Arme alle Kinder und drückte sie an ihr Herz. Sie lacht viel, albert mit den Kindern rum, ermuntert sie zum Essen und hat immer ein fröhliches Wort für sie. Auch auf dem Spielplatz des Hortes ist sie immer mittendrin und unermüdlich, wenn es darum geht, die Kinder zum Lachen zu bringen.

Sehr betrübt hat uns, dass Mthobisi sehr krank war, als wir ihn sahen. Er konnte nicht arbeiten, kam aber trotzdem, um uns zu begrüßen und nach Imbali zu begleiten, wo er seit einigen Wochen wohnt.

Die Kinder im Hort waren natürlich recht beeindruckt von so vielen großen weißen Menschen, verloren im Spiel aber rasch ihre Scheu und scharten sich um unsere Kamera. Ganz besonders die Mädchen arrangierten sich immer wieder, geschmückt mit Blüten vom Spielplatz, zu Gruppenfotos und wollten fotografiert werden: eben ganz Mädchen!

Die meisten sprachen brockenweise englisch, sodass auch eine Verständigung möglich wurde. Und wenn nicht, dann wurde auch nur mal energisch am Ärmel gezupft. Farben lernen, Formen erkennen, Zahlen erfassen, das war das Programm am Vormittag. Und am Ende des Tages wurden sie liebevoll jeweils zu ihren Familien zurückgebracht, oft nur in die Obhut einer Großmutter oder Tante, weil die Eltern an AIDS verstorben sind.

Wir waren beeindruckt, wie sichtlich wohl sich die Kinder im Hort fühlen, wie sie miteinander spielen und so ganz nebenbei spielerisch lernen. Und dass in allem eine große Liebe der Mitarbeiter zu den Kindern mitschwingt. Und man spürt, wie viel es den Mitarbeitern bedeutet, ihnen Gottes Liebe und Jesus als Freund nahezubringen.

Danke, dass Sie als Spender das mit ermöglichen – jede Spende und jedes Gebet von Ihnen hilft, den Kindern in Südafrika das Leben heller zu machen. Danke, dass Sie Bambelela ku Jesu unterstützen! Ich bitte Sie: beten Sie weiter für die Kinder und jeden Mitarbeiter in Pietermaritzburg und Kapstadt!

Ihre Sabine Rathgen

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Freundesbrief September 2011

September 2011

Liebe Freunde und Beter,

Hier in Kapstadt dreht sich gerade alles um “Frühlingsanfang”, Rugbyweltmeisterschaft und die von der Regierung geplante neue Landverteilung.

Aber lasst uns lieber auf das blicken, was Gott in Bambelela tut: In Kapstadt konnten wir dank Sponsoren mehrere Male Hot dogs, Apfelsinen und ein Getränk anbieten.

Die Anzahl der Kinder stieg daraufhin explosionsartig an. Vor 2 Wochen mussten wir Kinder nach Hause schicken, weil die Gemeinschaftshalle nur 250 Kinder aufnehmen kann. Ich freue mich über den Einsatz von Ehrenamtlichen aus der Gemeinde, die ordentlich mit „anpacken“, sei es Hot dogs zuzubereiten oder sich kreativ am Programm beteiligen. Eine echte Attraktion der letzen Wochen war ein Farmer, der zum Gleichnis vom Sämann besonders anschaulich mit Saatgut und Riesenkürbissen predigte. Eine geschlossene Kiste liess die Kinder schier vor Spannung platzen, die wurde am Ende des Programms aufgelöst, als 2 Lämmer aus der Kiste sprangen. Spannend war auch der Beitrag eines Rugbyspielers, der sehr humorvoll darüber sprach, wie sich mehrere Spieler einer Mannschaft aneinander festhalten müssen und so versuchen, den Gegner wegzudrücken. Eine andere Mitarbeiterin übernimmt die Kosten für Bastelarbeiten und bereitet diese immer sehr liebevoll vor, weil ihr die Erfolgserlebnisse für kreatives Schaffen so wichtig sind. Momentan planen wir die Weihnachtfeier.

Kapstadt hat außerdem ein neues Projekt und das heißt „Therapiehund Benny“. Mein 8 Monate alter Labradorwelpe soll unter Straßenkindern und in Heimen eingesetzt werden und wird gerade regelmäßig auf einem Militärgelände trainiert. Er ist noch in der ersten Klasse, lernt gerade absoluten Gehorsam und sich von allen streicheln zu lassen, wie auch immer der Mensch aussieht oder spricht (die Trainer sprechen in verschiedenen Stimmlagen, haben manchmal Trillerpfeifen, große verrückte Hüte auf, springen etc.) Der Hund darf nie knurren, bellen oder aufspringen.

Vernon berichtete aus Pietermaritzburg folgendes: Über 80 Straßenkinder bewohnten ein sehr verwahrlostes Haus, aber wenigstens war es ein Dach über dem Kopf. Dieses Haus ist jetzt abgebrannt und die Kinder leben wieder im Müll auf der Straße. Für die meisten sind sie hoffnungslose Fälle, aber nicht für das Bambelelateam.

Vernon war sehr angetan vom dem Einsatz einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin: Sie war von den Schicksalen der von den Eltern im Krankenhaus zurückgelassenen Kinder so berührt, dass sie diese sogar am Wochenende besuchte.

Die Entwicklung in Side 11 ist besorgniserregend, weil wieder unglaublich viele Morde und Vergewaltigungen von Kindern zu verzeichnen sind. Außerdem gibt es wieder Konflikte zwischen Schwarzen und Coloureds (d.h. Mischlingen).

Im Kindergarten sind leider wieder 2 Kinder zu Waisen geworden, weil die Mütter an HIV starben. Leider sind diese Kinder in der Großfamilie nicht gut aufgehoben, aber unser Kindergarten kann sie wenigsten für 8 Stunden täglich vor den Gefahren des Alltags beschützen.

Auch das Team in Pietermaritzburg plant eine Weihnachtsfeier. Mthobisi, unser Leiter der Jugendarbeit, möchte gerne eine Freizeit mit den Jugendlichen machen.

Liebe Freunde und Beter, es gibt wie immer gute und schlechte Nachrichten, aber was auch immer geschieht: Wir stehen fest im Glauben an einen mächtigen Gott und vertrauen seinem Tun.

Danke für eure treue finanzielle Unterstützung, danke für eure Gebete, die wir hier so dringend brauchen, danke für jede ermutigende mail.

In diesem Jahr werde ich über Weihnachten nicht nach Deutschland fliegen, sondern erst Ostern 2012. Auch dann komme ich gerne in eure Gemeinden und berichte von meiner Arbeit.

Gott segne euch alle.
Martina