Liebe Freunde,
…und lasst uns mit Ausdauer laufen in dem Kampf, der vor uns liegt (Hebräer 12,2)
Unser christliches Leben wird in mehreren Stellen mit einem Langstreckenlauf verglichen. Jedes Jahr im April nehmen in Südafrika 29000 Läufer am 2-Ozeanenlauf teil und bewältigen beim Durchqueren der Kaphalbinsel eine Strecke von 56 km. Einer der Läufer sagte in einem Interview: „… das war mein schönster, aber auch herausfordernster Lauf. Ich bin zwar nicht in Bestform angerückt, aber wir Läufer machen uns auch keinen Kopf darum, unbedingt erster zu werden. Es geht nur um das Laufen, nur nicht aufgeben, nur nicht stehenbleiben, nur nicht auf die Schmerzen und Anstrengungen konzentrieren. Du möchtest wissen, was mit hilft, wenn sich kurz vor dem Ziel die Anstiege häufen und es 15 km bergauf geht? Ich feuere mich selber an, ich denke an das fliegende Laufgefühl von absolvierten Trainings-Highlights und ich freue mich darauf, im Ziel meine Freunde und meine Familie wiederzusehen.” Ich finde, dass uns dieses Interview gute Impulse für das Leben mit Gott gibt. Wir bemühen uns, jeden Tag den Willen Gottes zu tun und hören nicht auf, zu glauben, zu lieben und zu hoffen. Die strahlende Herrlichkeit Gottes ist unser Ziel.
Bambelela gibt nicht auf, lässt sich nicht entmutigen und bleibt nicht stehen, obwohl es in unserer Geschichte sicher schon schönere und leichtere Wegstrecken gegeben hat: Leider konnten wir unseren Kindergarten erst wieder im Februar öffnen, denn im Januar wurden in unserem Zweig in Pietermaritzburg alle Mitarbeiter bis auf Kylie positiv auf Corona getestet. Gott sei Dank hatten alle einen milden Krankheitsverlauf. Wir führen bei allen Straßengottesdiensten Listen mit den Namen und Adressen der Kinder, checken ihre Temperatur und desinfizieren die Hände. In Kapstadt kontrollieren uns die Sicherheitsdienste. Sie sind bewaffnet und versuchen uns einzuschüchtern, indem sie mit quietschenden Reifen angefahren kommen, direkt neben den Kindern parken und auch die Gottesdienste unterbrechen. Im April wurde uns gesagt, dass wir nicht mehr auf den Matten sitzen können, sondern Stühle anschaffen müssen. Auch unser Kindergarten muss jeden Tag komplett desinfiziert werden. Die Kinder müssen immer Masken tragen und während der Mahlzeiten Gesichtsschilde.
Bambelela „läuft” weiter Kay-Lynne, unsere Erzieherin schreibt: Auch bei uns im Kindergarten ist Abstand halten ein wichtiger Baustein, um die Kinder vor einer Ansteckung zu schützen und deswegen können wir momentan nur 12 Kinder betreuen. Unsere Kinder lieben den Kindergarten sehr, denn dort fühlen sie sich sicher. Die Kinder sehen in den Townships, dass Konflikte nur mit Gewalt gelöst werden, deswegen fingen wir in diesem Jahr mit dem Thema „Freunde“ an. Die Kinder lernten, Konflikte verbal zu lösen und Kompromisse einzugehen. Danach ging es um „Ich bin Ich und Du bist Du”. Die Kinder erlebten, dass zwar jeder anders, jedoch immer etwas Besonderes ist. Außerdem lernten die Kinder Farben und Formen kennen. Ein echter Höhepunkt war jedoch das Thema „Gesund leben, gesund bleiben”, denn die Kinder legten einen Kräutergarten an und bereiteten mit uns gesundes Essen zu.
Thando war gerade eine Woche im Kindergarten und kam auf einmal nicht mehr. Als ich seine Hütte besuchte, erzählte seine Mutter mir, dass sein einziges Paar Schuhe kaputt war und er auch sonst nichts zum Anziehen hatte. Seine Hosen und Shirts hatten alle Löcher. Wir kauften ihm Schuhe und Kleidung. Die Rückmeldungen der Eltern bestätigen mir, dass unsere Arbeit nicht nur das Leben unserer Kindergartenkinder, sondern Familien und ganze Gemeinden verändert.
Bambelelas Herz schlägt immer noch ganz besonders für die Evangelisation von Kindern und Jugendlichen
Seit März führen wir die Kindergottesdienste auf dem Grundstück des Kindergartens durch. In ‘Gekreuzigt und Auferstanden’ brachte Kylie den Kindern alle Geschichten um die Kreuzigung und Auferstehung Jesu nahe und 30 Kinder freuen sich immer sehr auf ihr „Huggy Bear” Programm. In den nächsten Wochen beginnt eine Kinderstunde im Township Sobantu, in welchem die Bandenkriminalität und der Drogenmissbrauch sehr hoch ist.
In Kapstadt gibt es außer im Township Nyanga nun auch noch Straßengottesdienste in Zeekoevlei. Vor einigen Wochen fiel während des Gottesdienstes plötzlich ein kleines Mädchen vom Stuhl und blieb reglos liegen. Wir haben uns alle sehr erschrocken und es herrschte bei allen helle Aufregung. Die Mutter trug ihr Kind weinend in ihre Hütte. Mein Sohn Senzo begleitete sie und betete dort. Die Kinder sangen mit mir Anbetungslieder. Auf einmal hörten wir Freudenschreie aus der Hütte. Das kleine Mädchen schlug die Augen wieder auf und einige Kinder knieten nieder und dankten Gott. Jeden Freitagabend veranstalten wir dort eine Jugendstunde. Meistens möchten die Jugendlichen zuerst über „Liebe und Freundschaft“ sprechen. Ich war erstaunt, als die Jugendlichen mir sagten, dass sie über „Selbstachtung” sprechen wollten. Wir setzten bei der korrekten Beziehung mit Gott an, schauten uns an, was Gott über uns sagt und unter dem Motto: „Schau mal , was du kannst“, legten wir ein Erfolgstagebuch mit den Jugendlichen an. Nun üben sie, sich Ziele zu setzen, Schritte zu wagen und Ergebnisse festzuhalten.
Außerdem:
- Bekamen in Pietermaritzburg (Pmb) viele Kinder wieder Schuluniformen
- wurden viele Familien in Pmb und Kapstadt mit Lebensmittelpaketen versorgt
- hat die Suppenküche in beiden Zweigen wieder begonnen.
- bekamen in Kapstadt ca. 50 Kinder eine Kuscheldecke geschenkt. Der Winter ist da.
Und um noch einmal bei dem Vergleich mit einem Langstreckenlauf zu bleiben: Ihr seid diejenigen, die uns bei unserem „Lauf” durch Eure Gebete, Ermutigungen in Zoomtreffen, E-Mails und treue finanzielle Unterstützung anfeuern. Danke für alles.
Wie wünschen Euch von Herzen einen schönen, erholsamen Sommer und hoffen, dass wir uns bald wiedersehen können. Gott segne Euch alle.
Euer Bambelela- Team